Peru: Das Land der Inka besser verstehen
- Veröffentlicht am 18. April 2022
- Update am 6. Dezember 2024
Peru war mein allererstes Reiseland in Lateinamerika. Deswegen hat es für mich auch eine ganz besondere Bedeutung. Ein großer Traum von mir ging in Erfüllung, als ich Machu Picchu mit meinen eigenen Augen sehen konnte – und es noch viel schöner war, als in meinen Träumen.
Peru hat allerdings auch noch so viel mehr zu bieten. Mehr als 5000 archäologische Stätten, das Vermächtnis der Inka Kultur, 47 indigene Sprachen und eine ausgezeichnete Küche – Peru ist ein Land voller Traditionen und einer reichen kulturellen Vielfalt.
Dieser Beitrag soll dir helfen, die Vielfältigkeit Perus besser zu verstehen.
Die Geschichte hinter Machu Picchu
Peru hat 13 UNESCO-Welterbestätten. Die berühmteste? Natürlich Machu Picchu. Die majestätische Inkaruine befindet sich auf über 2.430 Höhenmetern. Machu Picchu bedeutet „Alter Berg“ in der Sprache Quechua und bezieht sich auf den Berg „Huayna Picchu“, der die Ruinenstadt überragt. Seit 2007 zählt Machu Picchu zu den neuen 7 Weltwundern der Erde.
Die Geschichte hinter Machu Picchu bleibt umstritten. Es scheint unvorstellbar, dass die Inka in relativ kurzer Zeit und mit den damaligen Ressourcen Bauwerke mit solch einer Perfektion errichten konnten. Von daher wird teilweise behauptet, dass es gar nicht die Inka, sondern ein paar Außerirdische waren ;).
Historiker:innen haben aber bewiesen, dass es das Werk von mehreren Tausend Inka war, die dieses historische Vermächtnis möglich gemacht haben. Sie leisteten eine enorme Arbeit, die Steine zusammenzutragen, die ihnen der Berg Huayna Picchu lieferte. Der Bau von Machu Picchu wurde vom damaligen Inka-König Pachacutec in Auftrag gegeben und war vor allem der Anbetung des Sonnengottes gewidmet. Durch die Eroberung der Spanier:innen im 16. Jahrhundert wäre Machu Picchu fast unvollendet geblieben.
Die Inka
Wer waren denn eigentlich die Inka? Genau wie bei den Maya und Azteken handelt es sich bei den Inka um eine indigene Hochkultur in Lateinamerika. Hochkultur bedeutet, dass sie für ihre Epoche hochentwickelte Züge hatten. Ihr Wissen in Astronomie, Architektur und Mathematik war enorm. Sie gründeten Städte, die heute Metropolen sind. Ihre nahezu perfekten Ruinen und prächtigen Bauwerke sind noch immer wahnsinnig beeindruckend. Und man fragt sich zurecht, wie sie diese damals mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln errichten konnten.
Der Beginn der Ära der Inka wird um das Jahr 1200 datiert. Ihr Reich erstreckte sich vom heutigen Kolumbien bis in den Norden Chiles und Argentiniens. In nur rund 300 Jahren schuf das relativ kleine Volk der Inka das größte Reich, das es jemals in Südamerika gab. Zeitweise herrschten die Inka über 250 Völker und 9 Millionen Menschen. Es existierten über 700 Sprachen. Die Hauptstadt des Inka-Reichs war Cusco, in dessen Nähe sie Machu Picchu errichteten. Mit der Ankunft der Spanier:innen und ihren eingeschleppten Krankheiten fiel das Inka-Reich.
Hier erfährst Du in einem weiteren Beitrag den Unterschied zwischen den Inka, Maya und Azteken.
Pazifik, Anden, Amazonas
Peru kann in 3 verschiedene Landschaftszonen geteilt werden. Im Westen verläuft die Pazifikküste, die ca. 12 % der Gesamtfläche Perus einnimmt. Hinter der schmalen Küstenregion beginnt die Sierra. Die Anden ziehen sich von Nord nach Süd durch ganz Peru mit ca. 28 % der Landesfläche. Der Großteil von Peru (ca. 60 %) ist durch Regenwald im Amazonasbecken bedeckt. Die Flüsse, die in den Anden entspringen und zum Amazonas strömen, sind die einzigen Verkehrsadern durch das weite Amazonasgebiet.
Viele der Sehenswürdigkeiten in Peru befinden sich in den Anden. Machu Picchu, der Titicaca-See und der Rainbow Mountain liegen in Höhen zwischen 2.400 und 5.200 Metern. Die Anden sind die längste Gebirgskette der Welt (über dem Meeresspiegel). Mit 42 Sechstausendern und über 50 Fünftausendern sind die Anden das höchste Gebirge außerhalb Asiens. Wenn Du in diesen Höhen unterwegs bist, sollte dir die Höhenkrankheit ein Begriff sein. Was Du dagegen tun kannst, liest du in diesem Beitrag.
Die Kamele der Anden
Die Andenkamele sind überall im Hochland zu finden und für Südamerika Neulinge ähneln sie sich sehr. Die Rede ist von Lama, Alpaka, Vicuña und Guanako. Hier ein paar Tipps, wie Du sie leichter unterscheiden kannst.
Die 4 Andenbewohner gehören zur Familie der Kamele. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass Lama und Alpaka die domestizierten Formen der wilden Guanakos und Vicuñas sind. Die Alpakas stammen von den Vicuñas ab, die Lamas von den Guanakos.
Lamas und Guanakos sind die größten und stärksten der Andenkamele. Deswegen werden Lamas in erster Linie als Lastenträger genutzt. Guanakos sind auf dem Rücken hellbraun und unterhalb weiß. Beim Lama kommen die Farben weiß, braun und schwarz beliebig vor. Und ja es stimmt, sowohl Lamas als auch Guanakos spucken!
Alpakas und Vicuñas sind viel kleiner und zierlicher. Die Alpakas sind die Teddybär Version unter den Kamelen, weil sie viel dichter und stärker „bewollt“ sind. Schon seit 5000 Jahren werden Alpakas vor allem für ihre Wolle gezüchtet, die wegen ihrer Qualität und Geschmeidigkeit beliebt ist.
Das Vicuña gilt als das Nationaltier Perus und ziert das peruanische Wappen. Die Wolle dieser Tiere ist noch feiner als die der Alpakas und daher besonders begehrt und teuer. Nur alle 3 Jahre können die Tiere geschoren werden und müssen dazu aus der Wildnis eingefangen werden. Das Vicuña ist in den Hochanden in Höhen von über 3.500 Metern zu Hause.
Die Peruanische Küche
Die Kulinarik ist ein Teil von Perus kultureller Vielfalt. Die Spuren verschiedener Völker und Kulturen sind sichtbar in Speisen, Rezepten und Zubereitungsweisen. Die Inka, die Eroberer aus Spanien und die japanischen Einwandernden hinterließen ihre kulinarischen Eigenheiten. Seit 2012 wurde Peru bei den World Travel Awards 9-mal zur „World’s Leading Culinary Destination“ gekürt.
Vor allem Perus Lage und die vielen Klimazonen bringen die verschiedensten Nahrungsmittel hervor. Von Fisch und Meeresfrüchten über unzählige Pflanzen und Kräuter – die peruanische Küche hat ein riesiges Repertoire. Besonders stolz sind die Peruaner:innen auf ihre Kartoffeln. Sie sehen die Pflanze als Teil ihrer nationalen Identität. Mehr als 3000 verschiedene Sorten Kartoffeln wachsen im Land.
Das populärste Gericht ist Ceviche – Fisch, der in Tigermilch eingelegt wird, einer Mischung aus Limettensaft, Chili, Zwiebeln und Koriander. Der 28. Juni wurde sogar zum Nationaltag des Ceviche erklärt. Wichtig beim Verzehr ist, dass der Fisch bzw. die Meeresfrüchte frisch sind. Daher solltest Du Ceviche am besten nur an der Küste essen.
Weitere bekannte Speisen sind Lomo Saltado (geschnetzeltes Rindfleisch), Lama- und Alpakafleisch, Anticuchos (gegrillte Rinderherzen) und Cuy – Meerschweinchen. Diese werden in Peru nicht als Haustiere gehalten, sondern kommen auf den Teller. Der Anblick ist etwas erträglicher, wenn man sieht, dass die Meerschweinchen fast doppelt so groß sind, als bei uns, und ihren „niedlichen“ Charakter verloren haben.
Meine kulinarischen Favoriten sind Quinoa, verschiedene Obstsorten und Avocados. Die Inka gaben ihr den Namen Palta und so wird die Avocado in Peru heute noch genannt. Geschmacklich gehören sie einfach zu den besten!
Ein bekannter Drink, wenn nicht sogar DER Drink in Peru, ist der Pisco-Sour. Der Hauptbestandteil ist Pisco – ein Traubenschnaps, benannt nach der peruanischen Stadt Pisco. Hinzugegeben werden Limettensaft, Zuckersirup, Eiweiß und ein paar Tropfen Bitters.
Kennst Du schon die Inca Kola? Das gelb-goldene Getränk ist eine Coca-Cola-Marke aus Peru, das es an jeder Ecke zu kaufen gibt. Die Basis des Drinks entstammt dem Zitronenstrauch. Der Geschmack ist unfassbar süß, wie Kaugummi, aber die Peruaner:innen lieben ihre Inca Kola.
Hast Du die peruanische Cola schon einmal probiert? Schreib es gern in die Kommentare. 🙂
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Hallo Julia,
Peru steht noch auf unserer Bucket List. Deine wunderschönen Fotos lassen den Eindruck entstehen, als wärst du fast alleine auf Machu Picchu. Hattest du eine besondere Jahreszeit oder Tageszeit als du oben warst? Ich habe gelesen, dass die tägliche Besucherzahl gerade um 1.000 Besucher erhöht wurde. Diese zusätzlichen Tickets sollen für „Spontan-Besucher“ sein, die sich am Vortag 4 bis 5 Stunden in Aguas Calientes anstellen, um so ein Ticket für den nächsten Tag zu erhalten.
LG Susan
Hola Susan, ich war Ende Oktober in Machu Picchu und direkt zum Sonnenaufgang dort, deswegen waren noch nicht so viele andere Touris dort oben. Diese Uhrzeit kann ich auch sehr empfehlen, da es das Setting einfach noch mystischer macht, wenn der Nebel und die Wolken verschwinden und die Sonne aufgeht!