Teneriffa Geheimtipps: 16 Insidertipps abseits des Massentourismus

Mit Teneriffa habe ich eine besondere Verbindung, weswegen ich schon etwa 25 Mal auf der Insel war. Die größte der Kanareninseln ist so vielfältig, dass ich bei jedem Besuch neue Ecken entdecke und mich jedes Mal erneut in die Insel verliebe. Jedes Jahr kommen etliche Touris nach Teneriffa, die es vorrangig in den Süden der Insel zieht, wo sich die meisten Hotels befinden. Der Norden der Insel hingegen bietet noch immer weniger bekannte Ecken, die es zu erkunden gilt. Mit diesen 16 Teneriffa Geheimtipps entdeckst Du den Norden der Insel abseits des Massentourismus.

1. Wanderung zur Fortaleza im Teide Nationalpark

Spätestens auf Teneriffa habe ich das Wandern für mich entdeckt. Es gibt viele tolle Routen entlang der Küste oder durch die vielfältigen Gebirgslandschaften. Die für mich spektakulärste Gegend ist der Teide Nationalpark, der meistbesuchte Nationalpark Europas und UNESCO-Weltnaturerbe. Die Landschaft aus Lavagestein wirkt surreal, wie auf einem anderen Planeten.

Die Fortaleza im Teide Nationalpark
Die Fortaleza im Teide Nationalpark

Auf der Wanderung zur Spitze der Fortaleza (der „Ayers Rock“ Teneriffas) erwarten dich die schönsten Ausblicke auf den Pico del Teide – das Wahrzeichen Teneriffas und die Top-Sehenswürdigkeit der Insel. Mit 3.718 Metern ist der Teide der höchste Berg Spaniens und der drittgrößte aller Inselvulkane weltweit.

Blick auf den Teide von der Fortaleza
Blick auf den Teide von der Fortaleza

Die Wanderung im Norden des Nationalparks startet in El Portillo hinter dem Centro de Visitantes (Informationszentrum des Nationalparks) an der TF-21. Der insgesamt ca. 12 km lange Weg verläuft bis auf den Anstieg auf die Fortaleza ohne großes auf und ab. Beachte jedoch, dass Du auf über 2.000 Metern unterwegs bist und sich alles ein bisschen anstrengender anfühlt ;-). Oben angekommen wirst Du mit fabelhaften Ausblicken auf das Teide-Massiv und die Nordküste Teneriffas belohnt. Du solltest unbedingt ein Picknick mitbringen und die Aussicht und die Ruhe genießen. (Wir waren ganz allein auf der Fortaleza)

2. Mirador de la Corona

Weitere Ausblicke auf die wunderschöne Nordküste Teneriffas und das grüne Orotavatal gibt es vom Mirador de la Corona. Der Aussichtspunkt liegt oberhalb von Los Realejos auf ca. 780 Metern. Bei schönem Wetter und guten Windbedingungen kannst Du einige Paraglider beobachten, die von dort abspringen. Ansonsten trifft man nur auf ein paar Wanderer, die dort oben die Natur erkunden.

Blick vom Mirador de la Corona
Blick vom Mirador de la Corona

3. Anaga-Gebirge: Rundwanderweg Las Carboneras – Chinamada

Diese Wanderung im Anaga-Gebirge im Nordosten von Teneriffa ist eine meiner Lieblingswanderungen auf der gesamten Insel. Sie ist nicht besonders anspruchsvoll und doch wird man an jeder Ecke mit neuen atemberaubenden Aussichten verwöhnt.

Teneriffa Geheimtipps: Las Carboneras im Anaga-Gebirge
Las Carboneras im Anaga-Gebirge

Der Startpunkt der knapp 8 km langen Rundwanderung befindet sich am Dorfanfang von Las Carboneras. Dort nimmst Du rechts den kleinen Weg die Stufen hinauf und läufst weiter bis nach Chinamada – ein altes Höhlendorf der Guanchen (die Ureinwohner:innen Teneriffas). Dort lohnt sich noch der Abstecher zum Aussichtspunkt „Mirador Aguaide“, von dem Du einen wunderschönen Blick auf den Atlantik, die Steilküste, den Ort Punta del Hidalgo und die grünen Hügel des Anaga-Gebirges genießen kannst.

Der Roque de Taborno im Anaga-Gebirge
Der Roque de Taborno im Anaga-Gebirge

Bevor Du den Rückweg antrittst, kannst Du dich in Chinamada noch im Restaurante La Cueva stärken. Als Dessert empfehle ich das sehr süße, aber extrem leckere „polvito uruguayo“ (Achtung Suchtgefahr).

Zurück nach Las Carboneras folgst Du am besten nicht der wenig befahrenen Teerstraße, sondern wählst den kleinen Pfad etwas oberhalb des Straßenabschnitts. Von dort bekommst Du die besten Ausblicke auf das „Matterhorn“ Teneriffas, dem markanten Felsen Roque de Taborno.

4. Taganana: Restaurante La Ola

Hier kommt ein Geheimtipp für alle Foodies. La Ola ist das beste Restaurant auf Teneriffa!! Nach dem sehr kurvenreichen Weg ins kleine Örtchen Taganana im Anaga-Gebirge hat man sich sowieso erstmal eine Stärkung für den Magen verdient. Das Restaurant ist klein, aber fein. Wer nicht lange warten will, sollte vorher telefonisch einen Tisch reservieren.

Öffnungszeiten in 2024: Mo–Fr: 13 – 16 Uhr; am Wochenende ist das Restaurant geschlossen!

Meine Favoriten: Salat mit Ziegenkäse, Veggie-Lasagne und Grillgemüse – alles wird frisch und mit Liebe zubereitet!

5. Zum Sonnenuntergang in Punta del Hidalgo

Die mitunter schönsten Sonnenuntergänge auf der Insel gibt es in Punta del Hidalgo. Der Ort an sich ist so lala. Es lohnt sich zumindest, an der Küste zum futuristischen Leuchtturm zu spazieren. Wenn allerdings die Sonne im Meer versinkt, färbt sich der Himmel um den Teide in verschiedene Orange- und Rottöne. Einfach nur traumhaft schön!

Teneriffa Geheimtipps: Sonnenuntergang in Punta del Hidalgo

6. Meeresschwimm­becken in Bajamar

Du suchst nach einer Abkühlung an heißen Tagen? Dann lege ich dir das Küstendorf Bajamar ans Herz. Dort gibt es ein großes Meeresschwimmbecken, das bei den Einheimischen sehr beliebt ist. Gegenüber liegt ein kleiner Strand, an dem man ebenso baden kann. Direkt an der Promenade gibt es kostenfreie Duschen und WCs. Im Ort befinden sich auch eine Reihe von Bars, Restaurants und kleinen Supermärkten.

7. Mirador Playa Las Teresitas

Der einzigartige weiße Sandstrand „Las Teresitas“ in der Nähe der Inselhauptstadt Santa Cruz zählt zu den Highlights auf Teneriffa. Die wenigsten kennen jedoch den Aussichtspunkt oberhalb des Strandes, von dem man einen wunderschönen Blick auf den Strand und das Meer hat. Bei klarem Wetter zeigt sich sogar die Spitze des Teide im Hintergrund – ein wirklich tolles Fotomotiv.

Zu den Teneriffa Geheimtipps im Norden zählt der Mirador las Teresitas
Blick vom Mirador las Teresitas

Um zum Aussichtspunkt zu kommen, fährt man einfach auf der TF-121 am Strand „Las Teresitas“ vorbei den Berg hinauf. Oben hält man am besten kurz hinter der Kurve, denn es gibt weder Parkplätze noch eine Ausschilderung. Für den Rückweg empfiehlt es sich, direkt dort auf der Straße zu wenden oder dem nächsten Strand, „Playa de Las Gaviotas“, einen Besuch abzustatten.

Bei schönem Wetter am Wochenende ist dort übrigens die Hölle los, da natürlich auch die Einheimischen ihre Strände lieben. Du solltest also entweder früh dort sein oder lieber unter der Woche diesen Ausflug planen.

8. Bocacangrejo

Das malerische Fischerdorf Bocacangrejo liegt abseits der Touristenpfade in ruhiger und idyllischer Lage ein Stück südlich von Santa Cruz. Der dort lebende Rafa hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Ort durch bunte Malereien zu einem besonderen Hingucker zu verwandeln. 

Teneriffa Geheimtipps: der malerische Ort Bocacangrejo
Teneriffa Geheimtipps: Bocacangrejo

Bocacangrejo ist von einer Landschaft aus Steilküsten und tiefblauem Wasser umgeben, die mich sehr an Griechenland erinnert hat. Es gibt auch eine kleine steinige Strandbucht, die zum Schwimmen, Schnorcheln und Sonnen einlädt. Wenn Du Spanisch sprichst, freut sich Rafa auch über eine Unterhaltung mit ihm.

Teneriffa Geheimtipps: der Ort Bocacangrejo

9. El Sauzal: La Baranda

The place to be für die Einheimischen in El Sauzal ist „La Baranda“ – eine Bar bzw. Restaurant mit fantastischem Blick auf den Teide. Das Besondere an „La Baranda“ (Deutsch: das Geländer) ist ein Steg mit Glasboden, auf dem sich alle Mutigen vor der Teide-Kulisse einmal ablichten lassen.

Teneriffa Geheimtipps: La Baranda

Egal ob zum Brunch, Kaffee & Kuchen, Abendessen oder nur für einen Drink, bei „La Baranda“ herrscht einfach ein cooler und entspannter Vibe. Für diese einmalige Lage sind die Preise nur etwas höher als normalerweise auf der Insel.

Teneriffa Geheimtipps: Sonnenuntergang von La Baranda

10. Küstenwanderung Puerto de la Cruz – Mirador San Pedro

Diese gemütliche Tour ist für mich mit Abstand die Schönste rund um Puerto de la Cruz. Der Weg verläuft fast ausschließlich entlang der Küste und garantiert tolle Ausblicke auf Buchten mit kristallklarem Wasser, bizarre Felsformationen, Palmen, Bananenplantagen und eine verfallene Ruine.

Teneriffa Geheimtipps im Norden der Insel
Blick auf die verfallene Ruine „Casa Hamilton“

Man kann die Tour aus beiden Richtungen entweder am Maritim Hotel in Puerto de la Cruz oder am Mirador San Pedro starten. Meine Empfehlung ist es, in Richtung Mirador San Pedro zu laufen, denn dort befindet sich ein Restaurant mit wirklich gutem Essen. Nach einer Stärkung kann man die knapp 6 km wieder zurücklaufen, sich im Restaurant ein Taxi bestellen oder an der Hauptstraße den Bus zurück nach Puerto nehmen.

Küstenwanderung von Puerto de la Cruz zum Mirador San Pedro

11. Playa Bollullo

Östlich von Puerto de la Cruz liegt der Strand Bollullo, am dem viele Einheimische nach Feierabend oder an den Wochenenden die Sonne genießen. Ein schöner Weg führt von Puerto de la Cruz durch Bananenplantagen zur Bucht. Vom Aussichtspunkt sind es dann noch ein paar Treppenstufen hinunter zum typisch schwarzen Sandstrand.

Playa Bollullo

Achtung: Vor allem in den Wintermonaten herrscht hier eine starke Strömung, die man beim Baden nicht unterschätzen sollte!

Auf dem Rückweg bietet es sich an, direkt oberhalb des Strandes im Restaurant einzukehren und die Aussicht zu genießen. Das Auto solltest Du für diesen Ausflug lieber stehen lassen, denn der Weg zur Bucht ist ziemlich schmal.

12. Victoria Garden in La Orotava

La Orotava gehört für mich zu den schönsten Orten der Insel. Abseits der trubeligen Straßen kannst Du dir die beeindruckende Architektur der kanarischen Gebäude, z.B. mit den typischen Balkonen, anschauen oder durch den wunderschönen Victoria Garden schlendern.

Victoria Garden in La Orotava
Victoria Garden in La Orotava

Die sehr gepflegte Gartenanlage hat die Form von mehrstöckigen Terrassen und ist verziert mit vielen Pflanzen, bunten Blumen und Springbrunnen. Vom höchsten Punkt der Anlage hat man einen spektakulären Blick auf die Altstadt von La Orotava und das Meer.

13. Charco los Chochos

Die Vulkanausbrüche auf Teneriffa haben an der Küste sogenannte „Charcos“ (Deutsch: Pfützen) an den Stellen entstehen lassen, wo die Lava ins Meer geflossen ist. Diese „Pfützen“ sind heute quasi wie kleine Naturpools mitten im Meer. Einer davon ist der Charco los Chochos in der Nähe des süßen Örtchens Los Silos. Das Wasser ist so klar, sodass Du bis auf den Grund blicken kannst. Du bekommst hier ein unvergessliches Badeerlebnis inmitten der Natur – vor allem wenn die Wellen in den Pool schwappen.

Charco los Chochos

Der Ort ist sehr naturbelassen, deswegen gibt es keine Sanitäranlagen. Kostenfreie Parkplätze befinden sich auf dem Schotterplatz direkt vor dem Charco.

14. Cueva del Viento – die längste Lavahöhle Europas

Eine der weniger bekannten Touristenattraktionen auf Teneriffa ist eine Tour durch die Cueva del Viento – die längste Lavahöhle Europas! Sie besteht aus einem riesigen, netzartigen Labyrinth unterirdischer Gänge mit einer Länge von mindestens 18 Kilometern. Zahllose Verzweigungen sind bisher noch unerforscht. Die Lavaröhre entstand vor ca. 27.000 Jahren aus Basaltlava der ersten Ausbruchsphase des Vulkans Pico Viejo (neben dem Teide).

Cueva del Viento
In der Cueva del Viento

Der Besuch der Höhle darf nur mit einer geführten Tour erfolgen, um die Umgebung zu schützen und die Sicherheit der Besucher:innen zu gewährleisten. Im Ticketpreis von 20€ sind ein Helm und eine Stirnlampe mit enthalten. Wenn Du mehr zum vulkanischen Ursprung Teneriffas erfahren möchtest, kann ich die Tour sehr empfehlen!

Hier geht‘s zur offiziellen Website

15. Eisessen in Garachico

Garachico ist eine malerische Küstenstadt im Nordwesten von Teneriffa mit einer schönen historischen Altstadt, kleinen Plätzen, engen Gassen und traditioneller kanarischer Architektur. Bei einem Vulkanausbruch im Jahr 1706 wurde fast die gesamte Stadt verschüttet. Ganze neun Tage flossen die Lavaströme ins Tal und begruben Garachico. Noch heute kann man in den Bergen oberhalb der Stadt die schwarzen Ausläufer der zerstörerischen Lava sehen.

Panoramablick auf Garachico
Panoramablick auf Garachico

Bei einem Spaziergang durch die Stadt solltest Du unbedingt an der Eisdiele „El Abuelo“ haltmachen. Dort kannst Du dich durch bestimmt 50 verschiedene Eissorten durchprobieren. Die Kugeln sind nicht nur mächtig, sondern auch mächtig lecker!

16. Wanderung Camino de Baracán

Last but not least habe ich noch ein Wander-Highlight für dich: der Camino de Baracán. Die Wanderung führt durch das Teno-Gebirge im Nordwesten der Insel, das geologisch gesehen zum ältesten Teil Teneriffas gehört. Man läuft teilweise durch alte Nebelwälder und hat wunderschöne Ausblicke auf das grüne Gebirge, den Teide und die Nachbarinseln La Gomera und La Palma.

Wanderung Camino de Baracán auf Teneriffa
Camino de Baracán mit La Gomera im Hintergrund

Ich empfehle, die Wanderung in Richtung Teno Alto zu starten, damit Du dort auf halbem Weg in einem der kleinen Restaurants einkehren und dich stärken kannst. Am Ausgangspunkt der Tour gibt es einen kleinen Parkplatz direkt neben einer Kurve an der TF-436, wo normalerweise nicht so viel los ist. Der Hin- und Rückweg sind ca. 7 Kilometer, Du kannst dich aber natürlich noch im Ort Teno Alto treiben lassen.

Du siehst: Der Norden Teneriffas ist extrem abwechslungsreich und bietet tolle Erlebnisse für alle, die gern wandern, die Kultur der Insel erleben oder die Seele baumeln lassen möchten. Genieß diese tolle Insel mit meinen Geheimtipps und ich freue mich über deine Erfahrungsberichte in den Kommentaren. 🙂

➥ Alle Insidertipps findest Du oben auf der Karte verlinkt.

P.S.: Schreib mir auch gern, ob Du an meinen Geheimtipps für den Süden Teneriffas interessiert wärst.

Ein Foto der Bloggerin Julia Graßmann vom Inselblog JulitasJourney
Aloha!

Ich bin Julita. Viel Spaß beim Stöbern auf meinem Reiseblog 🙂

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Wow, das ist ja mal ein Beitrag mit echtem Mehrwert.
Vielen Dank für die vielen tollen Tipps. Ich habe mir direkt Notizen für unsere nächste Reise nach Teneriffa gemacht 👍 Das Dorf Bocacangrejo möchte ich mir zB unbedingt anschauen.
Viele Grüße,
Patricia