Sevilla Sehenswürdigkeiten: Insidertipps für deinen Städtetrip
- Veröffentlicht am 5. Juli 2023
- Update am 5. Juli 2024
Duftende Orangenbäume, grüne Papageien, die von Palme zu Palme fliegen, romantische kleine Gässchen – die Schönheit dieser Stadt ist wie aus einem Märchen entsprungen. Dazu kommen eine besondere Architektur der wichtigsten Sehenswürdigkeiten und ein fast immer strahlend blauer Himmel. Die Rede ist von Sevilla – der Hauptstadt Andalusiens in Südspanien.
Mit einer Population von knapp 700.000 ist Sevilla die 4. größte Stadt Spaniens. Falls Du jetzt auch erstmal nachschauen musstest, wo Sevilla eigentlich liegt, mach’ dir nichts draus. Ich hatte anfangs gar kein Bild von der Stadt und bin nun total erstaunt, wie „unterbewertet“ Sevilla ist. Denn normalerweise wird die „Alhambra“ in Granada als großes Highlight Andalusiens angepriesen. Ich finde aber, dass Sevilla mehr als mithalten kann.
Nach 5 Monaten in Sevilla im Rahmen meines Auslandssemesters lautet mein Fazit: Würde Sevilla am Meer liegen, wäre die Stadt perfekt (für mich)! Aber auch ohne Meer ist Sevilla definitiv eine der schönsten Städte Europas. Wenn nicht sogar die Schönste!
Welche Sehenswürdigkeiten in Sevilla Du auf keinen Fall verpassen solltest, und einige Insidertipps, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Sevilla Sehenswürdigkeiten: „Must-See“
Es gibt viel zu sehen in Sevilla! Plane also ausreichend Zeit für deinen Besuch ein. Nur ein Wochenende reicht meiner Meinung nach nicht aus, um die Stadt kennenzulernen.
Sehenswürdigkeiten in Sevilla, die Du auf jeden Fall besichtigen solltest, sind die Plaza de España und der angrenzende Park María Luisa (beides gratis). Als ich die Plaza de España das 1. Mal sah, hatte ich einen richtigen Wow-Moment, so beeindruckt war ich vom Anblick.
Absolut sehenswert sind auch der königliche Palast Real Alcázar (mein 2. Wow-Moment) und Sevillas Kathedrale, die größte gotische Kathedrale der Welt, die auf den Überresten einer maurischen Moschee erbaut wurde. In der Kathedrale liegen übrigens auch die Überreste von Christoph Kolumbus. Beide Sehenswürdigkeiten liegen im Viertel Santa Cruz, dem alten jüdischen Viertel von Sevilla. Ein Highlight ist es auch, sich einfach durch dieses historische Stadtzentrum treiben zu lassen und das Flair der engen Gassen, bunten Plätze und Tapas Bars einzusaugen und zu genießen.
Eine Flamenco Show gehört zu einem Sevilla Besuch einfach zu. Ich empfehle dir, eine Show in „La Carbonería“ anzuschauen (in 2023: jeden Abend ab 20:30 Uhr, Eintritt frei). Oft gibt es auch Auftritte auf der Plaza de España oder den Straßen Trianas, Du musst nur der Musik folgen. Eine weniger touristische Erfahrung, die allerdings um die 10€ kostet, kannst Du im Stadtteil Macarena machen.
Die schönsten Ausblicke auf Sevilla
Es gibt viele Möglichkeiten, die Schönheit Sevillas von oben zu betrachten. Mein Favorit ist die Aussichtsplattform auf den Setas, auch Metropol Parasol genannt. Setas ist Spanisch für Pilze und so sieht die moderne Konstruktion aus dem Jahr 2011 auch aus. Mit 26 Metern Höhe sind die Setas die größte Holzkonstruktion der Welt. Du solltest auf jeden Fall kurz vor Sonnenuntergang auf die Aussichtsplattform, um Sevilla noch im Hellen, den spektakulären Sonnenuntergang, und Sevilla im Dunkeln zu sehen. Denn sobald es dunkel ist, startet eine bunte Lasershow auf den Pilzen, die sehr schön anzusehen ist.Mein Tipp: Buche die späteste Uhrzeit für das „General Ticket“ (5–8€) und nicht das „Night Ticket“ (10–15€), um Geld zu sparen. Denn sobald Du einmal oben bist, kontrolliert niemand, wie lange Du dort bleibst.
Hoch hinaus geht es auf die Giralda, den Glockenturm der Kathedrale von Sevilla. La Giralda gehörte während der maurischen Besetzung zur großen Moschee von Sevilla, und zwar als Minarett. Heute ist sie mit ca. 100 Metern Höhe das bedeutendste Wahrzeichen von Sevilla. Oben blockieren Eisenstangen zwar etwas die Sicht, aber diesen einmaligen 360 Grad View über Sevilla solltest Du trotzdem nicht verpassen.
Ticketpreis zusammen mit der Kathedrale: 11–12€
Einen anderen tollen Blick auf Sevilla hat man vom Torre del Oro. Dieser 36 Meter hohe „Goldturm“ aus dem 12. Jahrhundert steht direkt am Wasser. Damals war Sevilla der wichtigste Hafen von Andalusien und der Turm diente als Wachturm und Lagerstätte für Gold und andere Waren. Heute beherbergt der Torre del Oro ein kleines sehenswertes Museum für Schifffahrtskunde.
Mein Tipp: Montags freier Eintritt, sonst 3€
Wer den View über Sevilla mit einem kühlen Drink genießen möchte, der sollte eine der fancy Rooftop Bars nicht auslassen. Um die Kathedrale herum findest Du einige davon. Mein Favorit mit dem schönsten Blick ist die Pura Vida Terraza (Cocktail ≈ 10€). Hier ist auch mein Lieblingsfoto aus Sevilla entstanden:
Einen ganz anderen Ausblick auf die Stadt bietet der Mirador Torre Sevilla auf der anderen Kanalseite. Es handelt sich um den hohen, wirklich hässlichen Turm, den man fast von überall aus der Stadt aus sehen kann. In der 37. Etage befindet sich die Terraza Mirador Atalaya, die von 11 bis 19 Uhr für satte 8€ besichtigt werden kann. Dafür kann man auf 180 Metern bei einem Drink (Kaffee 4,50€, Bier 5€, Cocktails 14€) den 360 Grad View über Sevilla und die Umgebung genießen.
Museen
Sevillas Geschichte und Traditionen sind in etlichen Museen und Ausstellungen festgehalten. Hier meine Favoriten:
– Indienarchiv (Archivo de Indias): Direkt zwischen der Kathedrale und dem Alcázar befindet sich das Indienarchiv. Allein wegen des beeindruckenden Gebäudes lohnt sich ein Besuch (gratis).
Im Archiv werden die wichtigsten Dokumente zur spanischen Kolonialgeschichte aufbewahrt. Zudem gibt es wechselnde Ausstellungen, die modern aufbereitet sind. Falls Du Interesse hast, würde ich mich im Vorfeld nach der Sprache der Ausstellung erkundigen, denn meine war „nur“ auf Spanisch.
Öffnungszeiten in 2023: Di – Sa: 9:30 bis 16:30 Uhr; So: 10 bis 13:30 Uhr
– Flamenco-Museum (Museo del Baile Flamenco): Der Flamenco gehört zu Sevilla wie Tee zu England. Wenn Du mehr über den Tanz- und Musikstil erfahren möchtest, dann bist Du in diesem modernen Museum genau richtig. Tatsächlich ist es das einzige auf der Welt, das dem Flamenco gewidmet ist. Neben der Ausstellung gibt es tägliche Flamenco Shows mit den besten Talenten aus ganz Spanien.
Museum: 10€ / Show: 25€ / Show + Museum: 29€
– Stierkampf-Museum (Museo Taurino): Keine andere andalusische Tradition ist so umstritten, wie der Stierkampf – der immer noch regelmäßig praktiziert wird! Ich persönlich bin als Tierliebhaberin und Vegetarierin natürlich total dagegen.
Trotzdem wollte ich mir die Arena einmal anschauen, um mich zu informieren. Da ich diese „Sportart“ nicht durch mein Eintrittsgeld unterstützen wollte, habe ich den freien Eintritt an einem Mittwochnachmittag ausgenutzt. Im Museum kann ein QR-Code gescannt werden, der einen sehr gut gemachten Audioguide in verschiedenen Sprachen enthält.
– Museum für Kunst und Volksbräuche (Museo de Artes y Costumbres Populares): Auch dieser Besuch lohnt sich schon einfach wegen des wunderschönen Gebäudes mitten im Park María Luisa. Das Museum hat verschiedene Ausstellungen auf 2 Etagen. Die Kollektion von alten typischen Gegenständen aus Andalusien im Keller fand ich nicht sooo spannend. Im Erdgeschoss lohnen sich aber auf jeden Fall die Ausstellung zum kulturellen Erbe Andalusiens und eine weitere Sonderausstellung. Der Eintritt ist gratis für EU-Bürger:innen.
Einkehren (für Veggies)
Sevilla hat eine sehr hohe Restaurant- und Bardichte. Gute Tapas bekommst Du an jeder Ecke. Leider ist die Vielfalt der vegetarischen Küche in Spanien noch nicht wirklich angekommen. Klassische veggie Tapas hatte ich ehrlich gesagt schon nach einer Woche satt. Mit der Zeit habe ich aber einige Restaurants gefunden, die ein sehr gutes vegetarisches Angebot haben. Meine Favoriten sind:
Arte & Sabor: beste Pilz- und Spinatkroketten, Falafel, Ziegenkäsesalat
Mano de Santo: Tacos mit Kaktus und Pilzen, Guacamole
Puro Fuego: leckeres Kürbisrisotto und sogar 3 vegane Gerichte: Linsenburger, gegrilltes Gemüse, Wokgemüse mit Nudeln
Pitacasso: grüne und rote Falafel, pinker Hummus
Burro Canaglia: Trüffelhummus, Armenischer Salat
Piazza di Pezzi: beste Pizza mit Gemüse oder Ziegenkäse/Spinat
Universal People Bar de Tapas: Salat mit Avocado, Tomaten und Burrata, Pilzkroketten, Tortilla Española mit Trüffel
Casa Carmen: richtig schönes Ambiente im Hinterhof; leckeres Gemüse und Salate
La Mala Brunch: sehr gutes Frühstück, z.B. Tostada oder Bagel mit Tomaten, Mozzarella und Pesto, Smoothies, frisch gepresster Orangensaft und anderer healthy shit
Virgin Coffee: bester Kaffee to-go
Terrasse des 5 Sterne Hotel Alfonso XIII: Drinks mit fancy View (Kaffee 5€, Mojito 13€)
Taller Andaluz de Cocina: Lerne im Kochkurs, wie man Sangría, Gazpacho und Paella zubereitet. 🙂
Noch mehr Insidertipps
Im Zuge der Weltausstellung 1992 in Sevilla wurde die Stadt umfassend modernisiert. Auf der anderen Seite des Kanals befinden sich noch viele Überbleibsel dieser Expo. Auch wenn die meisten Gebäude heute verlassen sind, lohnt es sich, dort einmal vorbeizuschauen. Ich finde den Kontrast zwischen dem Modernen auf der einen Seite und dem Historischen auf der anderen Seite des Kanals ziemlich spannend.
Die Tour kannst Du wunderbar mit den nördlich gelegenen Parks San Jerónimo und Alamillo verbinden, wo unter der Woche wenig los ist und man sehr gut dem Trubel der Stadt entfliehen kann. An der Stelle wo der Kanal endet, befindet sich außerdem das „Huevo de Colón“, eine riesige Statue von Christopher Kolumbus.
Wenn Du einen Ort suchst, an dem zu jeder Tages- und Nachtzeit was los ist und wo sich viele Locals aufhalten, dann solltest du der Alameda de Hércules einen Besuch abstatten. Die kleine Allee, auf der sich hauptsächlich Restaurants, Bars und Clubs befinden, liegt etwas nördlich der Altstadt. Die Spanier:innen essen bekanntlich sehr spät. Deswegen öffnen die meisten Restaurants auf der Alameda abends erst nach 20 Uhr.
Du brauchst noch Inspiration für deinen nächsten Städtetrip? Dann lege ich dir Sevilla wirklich sehr ans Herz!
Hinweise: Im Sommer wird es in Sevilla seeehr heiß (über 40 Grad)! Als beste Reisezeit empfehle ich dir alle anderen Monate. Am schönsten ist es im März, wenn die Orangenbäume anfangen zu blühen und die ganze Stadt duftet. Außerdem ist noch Nebensaison und die Stadt noch nicht ganz so überlaufen.
Direktflüge gibt es aus Deutschland nur ab Köln, Baden-Baden, Frankfurt und München. Du kannst entweder in Barcelona oder Madrid umsteigen oder nach Málaga fliegen und von dort den Zug nach Sevilla nehmen (ca. 2h).
Warst Du schon in Sevilla? Was sind deine Top-Sehenswürdigkeiten & Highlights der Stadt? Ich freue mich über deinen Kommentar. 🙂
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hey Julita – was für ein schöner Beitrag! In dieser Gegend von Spanien waren wir ja leider noch gar nicht. lg Martina
Hey Martina – danke, dann wird es wohl höchste Zeit ;-).
Leider war ich noch nie am Festland Spanien, bisher nur auf den Inseln. Aber Dein Bericht macht wirklich Lust, die Stadt mit eigenen Augen zu sehen. Der königliche Palast sieht fantastisch aus!
Ich kann es wirklich sehr empfehlen, liebe Gudrun. Nicht nur Sevilla, auch generell einen Trip durch Andalusien 🙂